Psychotherapie statt Dauermedikation bei Depression
Dauermedikation mit Antidepressiva kommt bei depressiven Patienten häufig zur Anwendung, um langfristig einen Rückfall zu verhindern. Eine Metaanalyse vom Mai 2021 legt nun nahe, dass eine psychotherapeutische Begleittherapie eine Alternative zur Dauermedikation sein könnte. In der Analyse erhöhte sich das Rückfallrisiko nicht, wenn die Antidepressiva ausgeschlichen wurden und parallel dazu eine psychologische Begleittherapie stattfand. Die Ergebnisse scheinen vielversprechend..
Langfristige Nachbehandlung mit Antidepressiva vs. Psychotherapie
Die Metaanalyse beinhaltet vier randomisierte klinische Studien mit insgesamt 714 Patienten in partieller oder vollständiger Remision (Nachlassen der Symptome). Die Probanden erhielten während einer Nachbehandlungs-zeit von durchschnittlich 15 Monaten entweder Antidepressiva oder eine psychologische Begleittherapie. Die psychologische Begleittherapie fand parallel zum Ausschleichen der Medikation statt und/oder nach Ende des Ausschleichprozesses.
Keine signifikanten Unterschiede bei Therapieergebnis und Rezidivrisiko
Es zeigten sich weder signifikante Unterschiede im Therapieergebnis noch im Rückfallrisiko (Rezidiv) . Selbst bei Patienten mit schlechter klinischer Prognose wurde kein erhöhtes Rückfallrisiko der Psychotherapie-Gruppe im Vergleich zur Antidepressiva-Gruppe festgestellt. Damit könnte die psychologische Begleittherapie eine gute Alternative zur medikamentösen Langzeittherapie sein.
Quellen: Medical Tribune, Originalstudie auf JAMA Psychiatry