DAK Gesundheitsreport 2019
Anlässe für Arbeitsunfähigkeit
Der aktuelle Gesundheitsreport der DAK-Gesundheit, der sich erstmals auch mit dem Thema Sucht und Abhängigkeit beschäftigt, gibt Einblicke in die Daten zum Krankenstand Ihrer Mitglieder. Die Ergebnisse basieren auf den Daten von knapp 2,5 Millionen Mitgliedern, bei 54 % Frauen und 46 % Männern. Demnach waren die häufigsten Anlässe für eine Arbeitsunfähigkeit 2018 Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, des Atmungssystems sowie der Psyche. Insgesamt fielen auf diese drei Erkrankungskategorien 2018 mehr als die Hälfte (52,1 %) aller Krankheitstage.
Psychische Erkrankungen
Unter den psychischen Erkrankungen waren neben Depressionen auch „Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen“ sowie „Rezidivierende depressive Störungen“ und „andere neurotische Störungen“, „andere Angststörungen“ und „Somatoforme Störungen“ häufig. Bei psychischen Diagnosen erkrankten die Betroffenen meist längerfristig.
Der Anteil der psychischen Störungen am Gesamtkrankenstand stieg von 7,6 % bei den 15- bis 19-Jährigen kontinuierlich auf 17,7 % bei den 35- bis 39-Jährigen an. Danach nahm die relative Bedeutung psychischer Erkrankungen wieder ab auf 13,1 % bei den über 60-Jährigen.
Das Suchtrisiko und seine Folgen
Der Report besagt auch, dass das Suchtrisiko von Millionen Beschäftigten bedeutsame Folgen für die Arbeitswelt hat, da es u. a. zu hohen Krankenständen führt. So war der Krankenstand bei den betroffenen Erwerbstätigen doppelt so hoch wie bei Nicht-Abhängigen. Außerdem arbeiteten die Betroffenen häufig unkonzentrierter und kamen zu spät.
Vier Millionen Erwerbstätige hatten dem Report zufolge ein Alkoholproblem, 6,5 Millionen waren abhängige Raucher, 2,6 Millionen hatten ein riskantes Nutzungsverhalten bei Spielen oder Social Media-Angeboten. Die Kriterien einer Internet Gaming Disorder (Computerspielsucht) erfüllten 2018 sogar 400.000 Menschen.
Die Systemische Therapie, die seit 2009 durch den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie (2009) anerkannt ist, hat eine Vielzahl therapeutischer Konzepte zur Behandlung von Substanzstörungen entwickelt (siehe Link unter Quelle)
Quelle
Marschall, J., Hildebrandt, S., Nolting, H.-D.: DAK-Gesundheitsreport 2019, medhochzwei Verlag GmbH, Heidelberg
https://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024/0939–5911/a000006