4 Regeln für ein gutes Selbstwertgefühl
Wie Sie Ihren Selbstwert stärken können.
4 einfache Regeln für Sie.
Man kann vermuten, dass sich beinahe jeder, ein gutes Selbstwertgefühl wünscht. Die Einzigen, die das nicht tun, sind vermutlich diejenigen, die es bereits besitzen. Aber was machen diese Menschen anders oder was haben sie anders gelernt als Sie und ich, die gelegentlich einmal an sich selbst zweifeln?
Was macht ein gesundes Selbstwertgefühl aus?
Was genau bedeutet es nun, einen gesunden Selbstwert zu haben? Das Grundprinzip ist nicht kompliziert: Wenn Sie einen gesunden Selbstwert haben, mögen Sie sich selbst gerne – so wie einen lieben Freund. Das bedeutet auch, dass Sie sich mit sich selbst wohlfühlen und sich so annehmen, wie Sie sind.
Es bedeutet jedoch nicht, dass Sie perfekt sind oder sein müssten, um sich zu mögen. Sondern, dass Sie sich sehr wohl bewusst sind, dass Sie Fehler und Schwächen haben, diese aber annehmen.
Was ist Selbstwertgefühl?
Auf der Basis eines guten Selbstwerts sind Sie sich also klar darüber, dass Sie gewisse Schwächen oder Fehler haben. Selbstwertgefühl zu haben bedeutet jedoch, dass Sie Ihre Schwächen und Fehler als Ausnahme sehen, und nicht als die Regel. Das ist der wesentliche Unterschied zu weniger selbstbewussten Menschen.
Menschen mit geringem Selbstwertgefühl hingegen mögen sich im Grunde nicht. Sie erkennen vereinzelt positive Aspekte an sich an. Unter anderem Dinge, die sie gut gemacht haben, oder für die sie von anderen gelobt wurden. Sie sehen aber ihre Schwächen und Fehler eher als die Regel an, und nicht als die Ausnahme.
Wie Sie Ihren Selbstwert steigern können
Es gibt viele mögliche Ursachen für ein geringes Selbstwertgefühl und es mag sein, dass Sie schon lange damit zu kämpfen haben, es zu verbessern. Wichtig ist, dass Sie verstehen, dass Sie es verbessern und lernen können, sich selbst besser zu fühlen. Dafür habe ich Ihnen meine Tipps zusammengestellt.
Zunächst kann ich sagen, dass Sie ein gutes Selbstwertgefühl nicht etwa dadurch aufbauen, indem Sie sich selbst sagen, wie toll Sie sind. Oder Sie sich vielleicht im Spiegel bewundern. Warum nicht? Ganz einfach, weil Ihr Selbstwertgefühl kein vorübergehendes Gefühl ist. Es ist eine Überzeugung, die Sie mit der Zeit aufbauen können.
So wie Sie Talente trainieren und ausbauen, so können Sie auch Ihr Selbstwertgefühl aufbauen. Wie können Sie also ein besseres Selbstwertgefühl erlangen? Leider nicht von außen durch positive Sprüche, kluge Einsichten oder weise Worte Ihres Therapeuten.
Selbstwertgefühl erwerben Sie sich durch konsequentes Handeln – indem Sie regelmäßig Dinge tun, auf die Sie stolz sein können. Hier sind meine Regeln, die Ihnen helfen können, ein besseres Selbstwertgefühl aufzubauen.
1. Machen Sie keine Versprechen, die Sie nicht einhalten können
Ein häufiges Merkmal von Personen mit geringem Selbstwertgefühl ist, dass sie zu viel versprechen und ihre persönlichen Ziele nicht konsequent verfolgen. Zum Beispiel könnten Sie sich vornehmen, endlich abzunehmen und in Form zu kommen und sich einen Sixpack anzutrainieren. Sie setzen sich also das Ziel, innerhalb der nächsten 3 Monate 15 Kilo abzunehmen – ein sehr ambitioniertes Vorhaben. Es wäre großartig, wenn es klappen würde! In deiner Vorstellung sehen Sie sich bereits im Bikini oder in Badehose am Pool posieren, von Bewunderern umgeben, die Ihre Disziplin und das beeindruckende Ergebnis loben. Eine grandiose Vorstellung, oder? Motivierend und fantastisch.
Die Frage ist allerdings – wie realistisch ist das? Wie wahrscheinlich ist es, dass es Ihnen gelingt übermäßig viel Gewicht in kürzester Zeit abzuwerfen, nachdem Sie es vielleicht schon dreimal erfolglos versucht haben?
Das Problem damit ist: Wenn Sie sich ein überzogenes und unrealistisches Ziel setzen, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass Sie scheitern und sich anschließend schlecht fühlen. Und das wird Ihr ohnehin schon geringes Selbstwertgefühl nur noch weiter herunterdrücken.
Als eine bessere Strategie bietet es sich an, bei persönlichen Zielen, weniger zu versprechen und mehr zu liefern. Sie könnten sich etwa das Ziel setzen, im Laufe eines Monats 1 Kilogramm abzunehmen und es für einen weiteren Monat zu halten.
Das klingt nicht so gigantisch und aufregend. Aber Ihre Chancen, es tatsächlich zu erreichen, wären viel höher. Wenn es Ihnen gelingt, ermöglicht es viel eher, ein echtes Gefühl von Stolz und Zufriedenheit zu empfinden und so Ihr Selbstwertgefühl zu verbessern.
Ein Schlüssel zur Verbesserung Ihres Selbstwertgefühls besteht also darin, die Versprechen an sich selbst einzuhalten. Und der Trick, um Ihre Versprechen an sich selbst einzuhalten, besteht darin, bescheidene und erreichbare Ziele zu setzen. Damit schaffen Sie sich einen positiven Kreislauf, in dem kleine Ziele zu Stolz und Vertrauen führen, die Ihnen dann helfen, immer größere Ziele zu erreichen.
2. Bitten Sie um Hilfe, wenn Sie sie brauchen, nicht weil Sie sie wollen
Ein weiteres Merkmal, das man häufig bei Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl beobachten kann, ist, dass sie oft um Hilfe bitten … regelmäßig!
Grundsätzlich ist daran nichts verkehrt. Tatsächlich ist die Fähigkeit, um Hilfe zu bitten, wenn man sie wirklich braucht, eine tolle Möglichkeit, die viele Menschen nutzen sollten, anstatt alles im Alleingang lösen zu wollen.
Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Bitten um Hilfe, wenn man sie wirklich braucht und dem Bitten um Hilfe einfach nur, weil man sie will. Zum Beispiel:
Ein Bereich, in dem dieses Bitten um Hilfe, weil Sie es wollen und nicht, weil Sie es benötigen, oft vorkommt, ist der Umgang mit schwierigen Gefühlen. Zum Beispiel:
Die Beruhigung einer Freundin mag Ihnen guttun, aber haben Sie wirklich ihre Hilfe gebraucht, um mit Ihrer Angst umzugehen?
Durch das verfrühte Bitten um Hilfe, bevor Sie überhaupt versucht haben, Ihre Gefühle selbst zu regulieren, signalisieren Sie Ihrem Gehirn, dass Sie diese schwierigen Situationen nicht bewältigen können. Folglich fängt Ihr Gehirn an zu glauben, dass Sie keine der herausfordernden Situationen des Lebens bewältigen können. Anders ausgedrückt: Sie bauen sich selbst ein Bild von sich auf als jemand, der unfähig ist. Ist es folglich überraschend, dass Ihr Selbstwertgefühl niedrig ist?
Eine der besten Möglichkeiten Ihr Selbstwertgefühl zu verbessern besteht darin, dem Drang nach unmittelbaren Hilfegesuchen zu widerstehen. Stellen Sie sicher, dass Sie zuerst Ihr Bestes geben, um das Problem selbst zu lösen oder die Situation selbst zu bewältigen, bevor Sie das jemand anderem aufladen oder überlassen.
Dies wird einen positiven Zyklus von Handlung und Vertrauen schaffen, der Ihr Selbstwertgefühl auf einem gesunden Niveau hält – unabhängig davon, ob Sie das Problem selbst oder mit Hilfe lösen konnten.
3. Stoppen Sie unproduktive, gedankliche Selbstgespräche
Es gibt eine wichtige grundlegende Tatsache der menschlichen Psychologie und es erstaunt mich immer wieder, wie wenige Menschen diese begreifen:
Nur weil man einen Gedanken hat, muss man ihn nicht weiter verfolgen und ihm nicht glauben. Lesen Sie dazu auch den Artikel G. N. A. D. E.
Hier ein paar Beispiele dazu:
Natürlich ist das leichter gesagt als getan. Wenn etwas Schmerzhaftes aus der Vergangenheit in den Sinn kommt, ist jeder versucht, sich damit auseinanderzusetzen – und Selbstgespräche loszutreten, die zu noch mehr negativen Gedanken führen können.
Aber nur weil es schwierig ist, heißt das, nicht, dass es unmöglich ist. Es bedeutet nur, dass Sie Übung benötigen.
Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl glauben häufig, dass sie wenig bis keine Kontrolle über den Inhalt ihres Geistes haben – besonders schmerzhafte Gedanken und Erinnerungen. Und obwohl es wahr ist, dass man nicht immer kontrollieren kann, wann einem welche Gedanken in den Sinn kommen, hat man immer die Kontrolle darüber, ob man sich darauf einlassen will. Oder ob Sie sich stattdessen entscheiden, Ihre Aufmerksamkeit und Ihren Fokus auf etwas Produktiveres und Hilfreicheres zu richten.
Ein gesundes Selbstwertgefühl hängt davon ab, wie gut Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken können. Und ein großer Teil davon bedeutet, sich nicht zum Opfer Ihrer eigenen Gedanken machen zu lassen. Nehmen Sie Ihre Gedanken wahr. Akzeptieren Sie, dass sie da sind, aber lassen Sie sich nicht darauf ein, einen internen Dialog zu führen, wenn Ihnen dieser nicht guttut.
4. Vertrauen Sie Ihren Werten statt Ihren Gefühlen.
Wenn Sie an all die Menschen denken, die Sie wirklich bewundern – von historischen Persönlichkeiten wie Martin Luther King Jr., Mahatma Gandhi hin zu dem Nachbarn, der sich kontinuierlich sozial engagiert oder den Umweltschutz unterstützt – dann gibt es wahrscheinlich eine Sache, die sie alle gemeinsam haben:
Sie tun das Richtige, auch wenn es schwierig ist.
Sie wehren sich gegen Tyrannen und Angreifer, obwohl sie sich in Gefahr befinden; sie sagen die Wahrheit, auch wenn es unpopulär ist; sie stehen auf und tätigen unbeliebte Dienste, auch wenn sie stattdessen gerne Ihre Freizeit genießen würden.
Mit anderen Worten: Wir bewundern Menschen, die in der Lage sind, ihre Gefühle und Emotionen (Angst, Unbehagen, Beliebtheit) beiseitezulassen und sich stattdessen für ihre Werte zu entscheiden.
Was die Quelle unserer Bewunderung für Vorbilder und Helden ist, ist auch die Quelle unserer Wertschätzung für uns selbst. Wenn Sie also mit einem andauernden niedrigen Selbstwertgefühl zu kämpfen haben, lohnt es sich, diese Frage zu stellen:
Was tue ich, wenn meine Gefühle und meine Werte in Konflikt geraten?
Hier ein paar Beispiele zur Veranschauung:
Auch wenn Ihnen schon bewusst ist, dass Sie dazu neigen, Ihre Werte zugunsten Ihrer Gefühle zu kompromittieren, ist es natürlich trotzdem noch schwierig, Werte über Gefühle zu stellen. Aber häufig gehen wir unüberlegt Kompromisse bezüglich unserer Werte ein und folgen unseren Gefühlen, weil wir eine einfache, aber gefährliche Überzeugung haben:
Wir denken, es ist gut, seinen Gefühlen zu vertrauen. - Falsch!
Es ist gut, auf seine Gefühle zu hören. Aber ihnen unreflektiert zu vertrauen, ist ein Rezept für Unglücklichsein und geringes Selbstwertgefühl.
Ihre Werte hingegen sind viel vertrauenswürdiger!
Wir können nicht durchgehend perfekt aufmerksam und rational sein. Das bedeutet, dass wir oft schnelle Entscheidungen treffen und auf etwas vertrauen müssen. Die Frage ist jedoch, wenn Ihre Gefühle mit Ihren Werten konkurrieren und Sie sich für einen entscheiden müssen, welcher wird das sein?
Sie sehen also, es ist nicht so, dass man ein gutes Selbstwertgefühl hat oder eben nicht hat – Sie können ganz aktiv Einfluss darauf nehmen, Ihren Selbstwert aufzubauen und zu stärken. Sie können direkt heute damit anfangen, indem Sie versuchen, diese einfachen Regeln für sich anzuwenden.
Wichtig ist – haben Sie Spaß dabei und sehen Sie es nicht als einen Test an oder eine Prüfung, die es zu bestehen gilt. Fehler sind erlaubt und erwünscht, um durch sie zu lernen. Wir sind nicht perfekt (das wäre auch furchtbar langweilig.….!), sondern wir sind alle Lernende. Sehen Sie das Ganze spielerisch an und experimentieren Sie damit. Dann können Sie beobachten, was für Sie zuverlässig funktioniert und das, was funktioniert, immer mehr in Ihren Alltag einbauen. #sogehtgesund
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