Frau vor Sonnenaufgang mit ausgestreckten Armen

Count your blessings

Warum diese Methode ein Segen ist.

Und wie Sie sie für sich nut­zen können.

Es gibt Men­schen, die strah­len immer posi­ti­ve Freu­de und Begeis­te­rung aus, äußern sich immer dank­bar und zufrie­den mit dem wie es gera­de ist, und Kri­sen oder her­aus­for­dern­de Situa­tio­nen schei­nen spur­los an ihnen vor­über­zu­zie­hen. Ken­nen Sie auch so jeman­den? Und haben Sie sich schon mal gefragt, was deren Geheim­nis ist? Nun, das kann natür­lich nie­mand in Gän­ze beant­wor­ten. Aber die Metho­de “Count your bles­sings” ist auf jeden Fall geeig­net, um sol­chen Vor­bil­dern und schein­ba­ren Super­hel­den nachzueifern.

Wie geht das?

„Count your bles­sings“ kommt aus dem Eng­li­schen und bedeu­tet so viel wie „zäh­le dei­ne Seg­nun­gen“. Was damit gemeint ist, ist ein­fach, und eben­so geni­al. Es bedeu­tet, dass man sich bild­lich vor Augen hält, was es alles Posi­ti­ves in sei­nem Leben gibt.

Also zum Bei­spiel: ich habe ein Dach über dem Kopf, ich habe gut geschla­fen, ich habe ein Bett, ich habe einen Beruf, der mir Spaß macht und/oder der mich ernährt, ich bin gesund, mei­ne Fami­lie ist gesund, wir haben aus­rei­chend zum Essen, wir haben Freun­de, und so wei­ter. Das kön­nen ganz ein­fa­che Din­ge sein, für die man dank­bar ist, sich derer aber oft­mals gar nicht bewusst wird, oder die man als selbst­ver­ständ­lich hinnimmt.

Wann wende ich die Methode an?

Die­se Metho­de lässt sich qua­si immer nut­zen, und vor allem, wenn eine her­aus­for­dern­de Situa­ti­on oder ein Pro­blem ein­tritt. Ange­nom­men, Ihre puber­tie­ren­de Toch­ter ist zickig und macht Ihnen das Leben schwer. Die „count your bles­sings“ Ant­wort dar­auf könn­te sein: „Mei­ne Toch­ter ist gesund, nimmt kei­ne Dro­gen, bewegt sich nicht in fal­schen Krei­sen, läuft nicht weg, geht zur Schu­le, wächst, hat eine eige­ne Mei­nung, und kämpft sich ins Erwach­sen­sein. Prima!“

Puff! Wie von Zau­ber­hand ist man dank­bar, denn es könn­te wirk­lich schlim­mer sein, und ist Puber­tie­ren nicht ganz nor­mal und immer anstren­gend? Auch für Ihre Toch­ter? Das Pro­blem wird in Rela­ti­on gesetzt und erscheint auf ein­mal gar nicht mehr so groß und frustrierend.

Noch ein Beispiel

Ange­nom­men, Sie ver­lie­ren Ihre Arbeits­stel­le. Die „count your bles­sings“ Hal­tung könn­te dann so aus­se­hen: „ich habe lan­ge Zeit die­se gute Stel­le gehabt, das ist super. Es gibt Unter­stüt­zung, denn ich kann erst mal Arbeits­lo­sen­geld bean­tra­gen. Mei­ne Fähig­kei­ten wer­den bestimmt in ande­ren Fir­men benö­tigt. Ich habe die Chan­ce, zu über­den­ken, ob ich mich beruf­lich ver­än­dern möch­te. Ich bin gesund und kann mir eine ande­re Stel­le suchen. Bei der Stel­len­su­che kann ich neue Men­schen ken­nen­ler­nen. Mei­ner Fami­lie geht es gut und wir hal­ten zusam­men.“ Oder ähnlich.

Puff! Auf ein­mal gibt es nicht nur das Pro­blem, son­dern viel­leicht auch noch eine zwar uner­wünsch­te, aber des­halb nicht weni­ger wert­vol­le Gele­gen­heit zu über­den­ken, was man wirk­lich will. Oder die Chan­ce, z. B. eine noch bes­se­re Fir­ma zu finden.

Die schönen Dinge sehen lernen

Egal wie schlimm das Pro­blem ist, dem man sich aus­ge­setzt fühlt, nach mei­ner Erfah­rung gibt es immer etwas, wofür man dank­bar sein kann. Die gute Tas­se Kaf­fee am Mor­gen, die But­ter­bre­zel, das son­ni­ge Wet­ter, die Gele­gen­heit Luft zu schnap­pen und Natur zu genie­ßen, der tie­fe Atem­zug, ein Freund, ein Pas­sant, der mir zulä­chelt, die net­te Ver­käu­fe­rin, der Nach­bar, der sich freu­en­de Hund, das spie­len­de Kind, dass Sie Arme und Bei­ne bewe­gen kön­nen, dass Sie bei kla­rem Ver­stand sind, und so weiter.

Eine Frage der Perspektive

Es ist eine Fra­ge der Per­spek­ti­ve. Wenn Sie Ihre Per­spek­ti­ve im Sin­ne von „count your bles­sings“ ändern, ändert das nicht das Pro­blem. Aber es ändert Ihre Bewer­tung des Pro­blems! Und das hat die Macht, auch Ihre Zuver­sicht hin­sicht­lich einer mög­li­chen Lösung des Pro­blems zu ändern. Oder zu erken­nen, dass das Leben auch schö­ne Sei­ten hat, selbst wenn es sich nicht ändert.

Die Metho­de schenkt Dank­bar­keit im Her­zen für Din­ge, die wir zwar oft als selbst­ver­ständ­lich hin­neh­men, die aber nicht selbst­ver­ständ­lich sind. Und das hilft, sich als jeman­den wahr­zu­neh­men, dem doch vie­les im Leben geschenkt wird. Ich per­sön­lich fin­de das auch dahin­ge­hend hilf­reich, dass es mir zeigt, dass nicht alles von mei­nem eige­nen Tun abhängt. Und das ent­las­tet. Und es rüs­tet uns für die her­aus­for­dern­den Zei­ten in unse­rem Leben. 

Klar, die gibt es, aber auch dann blei­ben wir Beschenk­te. Und je öfter wir ver­su­chen einen „count your bles­sings“ Blick ein­zu­neh­men, umso mehr gute Grün­de wer­den wir sehen, wes­halb wir dank­bar und zufrie­den sein kön­nen. Das ist ein­fach Übungs­sa­che. Wann fan­gen Sie an? #weil­Sie­es­wertsind

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